Als ich mich für die Ausbildung zur Grundstufe Skitour angemeldet hatte, war meine Motivation, zehn Skitourentage mit netten Leuten zu verbringen. Aber die Realität sieht dann doch meistens ganz anders aus. Alles nette Leute, aber das Programm weicht doch ein bisschen von meinen Vorstellungen ab. Los geht es am 6.2. – 8.2.2009 mit dem Alpinteil. Was wird hier gefordert? Richtig Schule fahren, also zwei Tage am Sudelfeld Pflugbögen schwingend beenden, Berge stemmen und so weiter; was der Lehrplan so hergibt.

Überraschend setzt Samstagnacht der Schneefall ein. Am Sonntag liegen dann auf einmal 30 cm Neuschnee auf der Piste. Die Sicht ist mäßig, zum Benoten reicht es. Damit ist der Sonntag dann auch gleich rum. Der abschließende Satz unseres Ausbilder lautet: „Der Schnee ist so schnell weg, wie er da ist.“ Da hat er sich aber getäuscht.

Zweites Wochenende (13.2. -15.2.2009)

Sascha will seine Neuerwerbungen ausprobieren. Also am Freitag mittags aus der Arbeit abhauen, damit wir noch am Spitzingsee mit den neuen Tourenskiern eine kleine Runde drehen können. Angesichts des üppigen Schnees überall kaufen wir uns doch lieber Liftkarten und nutzen die Zeit im Tiefschnee. Wer weiß, was da noch so kommt die nächstenTage. Abends werden wie wild Marschpläne nach nirgendwo erstellt. Unter pädagogisch und didaktisch wertvoll hatte ich mir immer was anderes vorgestellt.  Über allem schwebt immer und überall die bevorstehende Prüfung und was dort abgefragt werden könnte.
Samstagmorgen geht es dann etwas unmotiviert, wenn auch verständlich angesichts Warnstufe 4 in allen Expositionen, von der Taubensteinbahn Richtung, na was wohl, Jägerkamp.

Dieser Jägerkamp entwickelt sich echt noch zu meinem Hausberg. Nur zweigen wir dieses Mal nach dem Anstieg hinter der Schönfeldalm ab und gehen Richtung Schnittlauchmoosalm. Nach kurzer Pause und kurzer benoteter Abfahrt durch Pulverschneeträume geht es nochmals bergan zum Taubensteinhaus. Auch hier nach kurzer Einkehr eine Benotung der Fahrweise im unpräparierten Gelände mit Tourenausrüstung und Rucksack. Super!

Das Hochriesgebiet ist das Sonntagsziel, endlich wird’s besser. Nicht nur das Wetter. Nach einigen Auf- und Abstiegen graben wir noch ein Schneeprofil in den metertiefen Schnee.