Oft ist es gar  nicht so einfach die richtige Tour auszuwählen. Sind die Schneeverhältnisse verlockend, bremst die Lawinengefahr, gibt es aus den Warnzentralen grünes Licht, ist oft der Pulverschnee längst zerfahren,von Sonne, Fön und Wind dezimiert. Zu Hause unter der geschlossenen Wolkendecke bleiben ist aber die schlechteste aller Alternativen. So ziehen wir los und werden, zumindest ein bisschen, belohnt. Im Graswangtal herrschen  oft bessere Verhältnisse, als in den umliegenden Gebieten. Vorbei am Schloss Lindenhof, ca. fünfzig Autos am Startpunkt zur Scheinbergspitze und Hochplatte, halten wir ein paar Kilometer später um uns den Gipfeln der anderen Talseite zu zuwenden. Mit dabei sind heute Anja und Jörg. Seit unserem Abitur haben wir uns nicht mehr oft gesehen, aber dank Facebook findet man sich wieder.

Von der Straße weg, geht es zunächst durch ein Flussbett. Auf der gegenüberliegenden Seite geht es dann immer steil bergan. Das erste Stück ist noch recht unangenehm. Auf hartem, durchgefrohrenem Untergrund liegen kein 10cm Lockerschnee. Aber mit zunehmender Seehöhe wird es immer besser. Auch nimmt die Zuversicht zu, dass es doch noch eine recht ordentliche Abfahrt werden könnte. Das Hochgrieskar gewinnt immer mehr an Steilheit, aber zu guter Letzt steht man auf dem Schwarzenköpfel und schon lugt die Sonne um die Ecke. Noch ein paar Meter und wir wechseln von der Gefriertruhe auf die Sonnenseite. Jetzt sieht man auch endlich den Schlussanstieg zum Gipfel. Wenig einladend am heutigen Tag: Skistiefelgestapfe auf eisigem Untergrund in leicht verblocktem Gelände.

Wir beschließen gemeinsam, dass das doch für heute bis hier her reicht. Kurze Rast und wieder ab in den Kühlschrank. Wobei, bei der Steilheit des Geländes wird einem so schnell nicht kalt. Im oberen Stück des Kars finden wir auch noch den erhofften, unverspurten Pulverschneeflecken. Je weiter wir allerdings Richtung Tal kommen, umso ungemütlicher und ruppiger wird’s. Nicht so tragisch immerhin liegt genug Schnee, damit die Skier keinen Steinschliff bekommen. Das war’s dann auch schon mit der ersten richtigen Skitour in diesem Winter.