Woanders ist’s schon schön, aber daheim fei auch! Wer Ruhe sucht, muss nicht um die halbe Welt reisen. Bei einer Schachtenwanderung im Bayerischen Wald kann man selbst an einem Samstag in mitten der Pfingstferien stundenlang unterwegs sein, ohne eine Menschenseele zu treffen. Der Ausgangspunkt Buchenau liegt zwischen Zwiesel und Frauenau im Nationalpark Bayerischer Wald. Vom Wanderparkplatz folgt man der Beschilderung „Pestwurz“ und erreicht nach einer guten Stunde Gehzeit den ersten Schachten, den Lindberger Schachten. Die Schachten dienten bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts als Viehweiden. Die Bauern der umliegenden Ortschaften hatten das Recht in den Sommermonaten ihr Vieh in den Waldgebieten zu weiden. Jetzt bestimmen Blaubeeersträucher, alte Buchen und Ahornbäume das Bild. Durch einen wunderbaren Buchenwald geht es weiter Richtung Osten bis zum Eingang des Zwiesler Filz. Hier machen wir an der „alten Schwelle“ Rast. Die Hirschbachschwelle ist ein kleiner Stausee, der zur Holztrift genutzt wurde. Über einen Bohlensteg geht es durch Moorseen, Baumfragmenten zum Kohlschachten. Hier bestimmte vor vielen Jahren die Köhlerei das Bild, heute sind es wieder Blaubeeren, Gräser und alte Bäume. Heute liegen sie in mitten der Kernzone des Nationalparks Bayerischer Wald und Nationalpark Sumava und bieten Platz für eine einzigartige Flora und Fauna. Den Abstecher zum Latschensee nehmen wir gerne mit und erreichen mit dem Hochschachten den heutigen Umkehrpunkt der Wanderung. Nachdem wir erst am frühen Nachmittag aufgebrochen sind, reicht es uns für heute und wir laufen auf dem Radweg zurück zum Ausgangspunkt.

Mit etwas mehr Zeit im Gepäck geht der Weg weiter über die Frauenauer Alm, den Verlorenen Schachten hinunter zum Trinkwasserspeicher Frauenau und über die Staumauer zurück zum Ausgangspunkt. Alternativ kann man auch mit dem Radl den Hoch- und den Kohlschachten erreichen. Hier gibt es jeweils Radlparkplätze und einen Rundwanderweg. (Wegweiser „Wolf“)

Gehzeit: 4-5 h
Ausgangsort: Wanderparkplatz Buchenau (Gem. Lindberg)