Ich muss mich entscheiden: Klettern im Oberreintal vs. 20 jähriges Abi-Treffen. Ich geh dann also mal Klettern. Die Kombi Bahn und Bike hat sich auch in diesem Jahr bewährt, zum ersten Mal seit vier Jahren klappt die Anreise ohne Verzögerungen. Sogar die Auffahrt und der Aufstieg zur Hütte läuft nahezu wie am Schnürchen. Am Ende fast ein bisserl zu flink bei den Temperaturen, jedenfalls sind wir schon ein wenig platt, oben auf der Hütte. Da bringt die Radlermass auch nur wenig Linderung, eher das Gegenteil ist der Fall, der Alkohol wird recht schnell umgesetzt. Aber wir wollten doch Klettern gehen. Na gut. Klettergerödel eingepackt und noch die 20 min zum Fuß des Oberreintalturms gelaufen.

Panorama Oberreintal
Panorama Oberreintal

Für Oberreintalverhältnisse echt was los hier. Über die kalte Nummer kommen uns zwei Bergwachtler entgegen, der Einstieg ist somit schon mal klar. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall. Aber das war’s dann schon mit der Linie. Nach der 2. Seillänge haben wir unwissend die geplante Tour verlassen und sind schnurstracks in die neueste Neuerschließung hinein. Dann geht’s los: Das Topo stimmt irgendwie gar nimmer. Wobei das wäre hier keine Seltenheit. Schon des öfteren war die Realität eine ganzes Stück entfernt von den netten Zeichnungen. Aber das man sich in einem 4er so plagen muss verwundert dann doch. Nach 2/3 der Tour beschließen wir den Rückzug um noch einigermaßen pünktlich zum Essen zurück zu sein. Auf der Hütte klärt sich das Ganze: Neutour. Heute fertig gebohrt. Schwierigkeit ca. 6+. Philosophenweg. Na das erklärt doch so einiges. Mit den Bergwachtlern noch ein paar Bier gezischt und ab geht’s ins Lager. Um halb sechs Unruhe im Schlafsaal. Hans, der Hüttenwirt ruft zum Kaffee und Aufbruch. Wir bleiben noch ein wenig liegen. Wegen der Biere vom Vorabend und weil wir’s heute eh nicht so eilig haben. Ab dem frühen Nachmittag sollen die ersten Gewitter kommen. Da kommt uns die Rentnerrennbahn ganz gelegen. 5 SL maximale Schwierigkeit 6+, das sollte passen. Und es passt auch.

Rentnerrennbahn
Rentnerrennbahn

Gegen Mittag sind wir wieder zurück und packen unsere Sachen ein. Der Himmel verdüstert sich und es wird Zeit zurück zu den Radeln und dem Bahnhof in Partenkirchen zu kommen. Wie jedes Jahr halt.