12. Juni 2011

Die Nacht im Hotel hat wirklich gut getan – haben endlich mal wieder durchgeschlafen, und das ziemlich lange… Waren dann in La Paz unterwegs, heute am Pfingstsonntag war dort ein Fest und Umzug nach dem anderen – ein bayerischer  Bockbier-Anstich ist nichts dagegen, wie´s hier bei den Festen zugeht. Haben fleissig Filmchen fuer die daheim Gebliebenen gedreht.

La Paz mit Illimani
La Paz mit Illimani

Ab morgen gibt´s dann fuer alle, die unsere Tracker-Aufzeichnungen online verfolgen, wieder Berg zu sehen. Haben uns nun doch alle entschlossen, den Illimani anzugehen. Wird aber eine deutliche Nummer haerter als der Huayna Potosi, in erster Linie, weil der Gipfel nochmals 400m hoeher liegt. Ausserdem sind die meisten von uns mittlerweile etwas angeschlagen. Bei mir ist gerade eine Erkaeltung im Anmarsch, hoffe noch auf naechtliche Schnellheilung. Morgen geht´s dann mit Esel-Unterstuetzung los zum ersten Zeltlager auf 4.500m, dafuer sind wir mittlerweile gut genug akklimatisiert, hatten ja schon einige Naechte auf dieser Hoehe. Uebermorgen schlagen wir die Zelte dann auf 5.500m im „Kondornest“ auf, dann hat man dann die Wahl: entweder gar nicht erst versuchen, einzuschlafen, oder Freude daran finden, direkt nach dem Einschlafen nach Luft schnappend wieder aufzuwachen. Der Gipfeltag ist dann am Mittwoch. Noch herrscht etwas Skepsis in der Gruppe, auch unser Fuehrer haelt sich aus Erfahrung mit Erfolgsprognosen zurueck. Am Huayna ist es ab 5.800m wirklich unangenehm geworden, am Illimani stehen uns zu diesem Zeitpunkt noch ueber 600 Hoehenmeter im 3-Sekunden-Schritt-Takt bevor (oh Mann ist das schoen in den Alpen, Herr seiner eigenen Kraefte, ich freue mich aufs Wiedersehen!). Wir haben aber wieder genug und wirklich top ausgebildete Bergfuehrer dabei, so dass jeder notfalls begleitet umkehren kann. In diesem Fall lassen wir den Gipfel Gipfel sein, der Illimani wird´s uns nicht uebel nehmen. Nach dem – hoffentlich – Gipfel steigen wir am Mittwoch voraussichtlich noch komplett ab, ueber 2.000 Hoehenmeter und ziemliche Horizontaldistanz (ergibt dann zusammen mit dem Aufstieg 13 bis 15 Stunden Gehzeit), danach vier holprige Autostunden zurueck nach La Paz, dafuer die Aussicht auf ein Hotelbett statt nochmals Zelt. Ich habe uns vorsichtshalber schon mal einen Traeger vom Hochlager aus organisiert, das laesst mein Stolz problemlos zu, unsere Ruecken danken`s und der Beauftragte ist froh um einen Job – daheim stehen die Chancen dann eh wieder gering, dass mich einer fragt, ob er was von mir tragen darf…

An dieser Stelle also nochmals Hasta luego, amigos, wir hoeren uns am Donnerstag wieder!
Eure Susanne und Dominik