Die Skihochtourentage haben ihren Kulminationspunkt eindeutig am Dienstag. Der Samstag ist eigentlich nur Anreise. Die Nacht verbringen wir in einer Jausenstation, die über dem Stubaital förmlich am Hang klebt. Sonntags geht es um den eher unspektakulären Hüttenzustieg. Nach einer kurzer Verschnaufpause auf der Franz-Senn-Hütte machen wir noch ein paar Höhenmeter bis unter die Östliche Knotenspitze, damit wir noch ein paar Abfahrtsmeter bekommen. Trotz vielfach zerpflügter Hänge finden wir noch sowohl einige unverspurte Pulverhänge, als auch schon die ersten Firnhänge. Zufrieden genießen wir die Sonnestrahlen auf der Hüttenterrasse. Nach dem Abendessen werden bei Rotwein sowohl weltanschauliche Themen, als auch die Wettervorhersage für Montag diskutiert. Grundtenor in allen Vorhersagen ist eine Schlechtwetterfront mit ordentlich Niederschlag. Aber wann das Ding durch ist, darüber herrscht keine Einigkeit. Beim Blick aus dem Fenster am Montagmorgen zeigt sich das erwartete Bild. Wenig Sicht und viel Schnee.

Nach dem ausgiebigen Frühstück starten wir mal in Richtung Wildgratscharte. Die ersten Meter ist ein Schweizer Bergführer mit seinen Gästen noch so nett und spurt, aber damit ist bald Schluss. So latschen wir bei wenig Sicht und immer mehr Schnee bis unter den großen Gletscherbruch des Alpeiner Ferners. Wir beschließen umzukehren. Der Neuschnee überdeckt alle Felsen, die gestern noch aper aus dem Schnee geschaut haben. Ohweh, nicht die besten Voraussetzungen für einen Blindflug zurück zur Hütte. Dazu noch einiges an Flachstücken, so wenig Höhenmeter habe ich in alpinem Gelände in so viel Zeit auch selten gemacht. Aber immerhin an der frischen Luft. Als wir um zehn in die Betten fallen, schneit es immer noch.

Da hab letztes Jahr eine Ski verloren - Östliche Seespitze *
Da hab letztes Jahr einen Ski verloren – Östliche Seespitze *

Dienstag Morgen um sechs: klarer Himmel, alles ist mit einer dicken Neuschneedecke überzogen. Bis wir abmarschbereit sind, vergeht noch einiges an Zeit, um acht starten wir endlich. Nicht ganz die Letzen, aber vor uns ist eine ganze Völkerwanderung in Richtung Innerer Sommerwand. Das bedeutet wenig Pausen für meine beiden Begleiter. Aber die Gruppen vor uns kommen immer näher, weil sie sich bei der harten Spurarbeit aufreiben. So sind wir am Ende doch unter den ersten auf der Kräuelscharte. Jetzt muss ich nicht mehr antreiben. Allen ist klar, dass wir jetzt Gas geben müssen, wenn wir die ersten Spuren durch den Hang ziehen wollen. Knietiefer Pulverschnee, ohne Windeinfluss gefallen. Leider geil. Noch einmal Auffellen zur Gschwezgrat und auf der Nordseite geht es hinunter zur Oberissalm.

Geschwezgrat
Geschwezgrat

Leider geil.

Es tut mir Leid doch
ich muss leider gestehen
es gibt Dinge auf der Welt
die sind – leider geil. (Deichkind)

:-D
😀
Symmetrie
Symmetrie

(* meinen Telemarkski habe ich endlich auch wieder)

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