Mittwoch 1. Dezember 2010: Airport London Gatwick will be closed till at least 10 a.m. 2nd December. Das wars dann mit unserem Flug nach London und dem viertägigen Städtetrip. Frau Holle überzuckert ganz Mitteleuropa und hat den Verkehr weitestgehend lahm gelegt.
Da kommt die SMS von Arne am Donnerstag Morgen ganz gelegen: „Hi Dominik, habt ihr am Wochenende schon was vor?“ Die Antwort lautet „Nö, grad nicht mehr!“. Also ab in die Berge, Schnee ist ja jetzt da.

Nach kurzer Überlegung am Freitag Abend in München starten wir Samstag Morgen ins Sellrain nach Lüsens. Auf dem Parkplatz vor dem Gasthof versammelt sich gerade die gesamte Bergrettung des Tals zu einer Übung, ansonsten ist es eher ruhig. Anscheinend hat der Großteil der Münchner Skitourengarde den Start entweder verschlafen oder verbringt ihn wo anders. Und so starten wir ziemlich alleine in Richtung Schöntalspitze (3.002m). Zuerst über einen Forstweg und Wald kommen wir bald auf freies Gelände. Es ist im Schatten zwar bitterkalt, aber windstill. So ist der frische Schnee noch locker und ungebunden. Der Gipfelhang zeigt sich dann doch etwas schneearm, so entscheiden wir uns für die Schöntalscharte, wo im steilen Gelände auf etwa 2.900 m Schluss ist. Von der Abfahrt erzähle ich jetzt lieber nicht so viel, sonst ärgern sich nur alle, die nicht mit dabei waren. Nur soviel sei gesagt, der Anblick im Aufstieg hat nicht zuviel versprochen. Nur unten bleiben wir rechts vom Schöntalbach, aber zu weit links. Ein bisschen ungemütlich kommen wir wieder auf den Forstweg. Ein Blick in die Karte hätte uns den rechten Weg gewiesen. Nachdem Arnes Knie soweit hält, bleiben wir eine Nacht im Gasthof Lüsens. Ein ehemaliges Kloster mit interessanter Hauskapelle. Wir sind die ersten Gäste in diesem Winter, daher ist es in den Zimmern noch frisch. Gegen das Kältegefühl sollte ein Saunagang Abhilfe schaffen. Das tut er auch. Aber leider ist warmes Wasser auch noch Mangelware. Eine kalte Dusche ist zwar nach einem Saunagang erfrischend, aber eine gründliche Körperreinigung bleibt zumindest bei mir aus.

Der Sonntag soll uns auf den Winnebacher Weißkogel führen. Deutlich schöner als der Längentaler Weißkogel, verspricht der Führer. Allerdings haben wir die Rechnung ohne den Wirt, sprich Wind, gemacht. Im Gegensatz zu gestern bläßt uns der Wind ordentlich ins Gesicht und, was noch viel schlimmer ist, den ganzen schönen Schnee davon. So entschließen wir uns im Sturm auf 2.600m zur Umkehr. Über viele Steine, mit einigen Schiebestrecken (das Längental macht seinem Namen alle Ehre) und einer Langlaufeinlage kehren wir wieder zum Auto zurück. Nach dem Start in den Winter am vergangenen Wochenende, ist der Start in den Skitourenwinter auch geglückt.
