Östlich der Linie Garmisch – Innsbruck zunehmend mehr Schnee. Sonnenschein. Wind, am Sonntag abnehmend. Lawinenwarnstufe 2. Klingt doch nicht schlecht.

Dann such ich mir mal was aus. Wie wär’s mal wieder mit einer Tour im Saalachtal. Da wird doch Schnee liegen, und meistens ist man da auch eher alleine unterwegs. Damit es aber nicht ganz einsam wir kommt Paddo, Moritz und Lenia. Die packen erstmal ihre dicken Powderlatten aus. So was kriegt man hier hinten im Revier der Berchtesgadener Rennläufer selten zu sehen. Kurz nach dem Startpunkt geht es richtig steil durch den Wald nach oben. Von unten ist keine Linie zu erkennen. Ist ja auch der Sommerweg zur Passauer Hütte. Wirklich runterfahren will da keiner.

Sommerweg
Sommerweg

Aber runter soll es ja auch über die Forststraße gehen. Irgendwie kommen wir schon zum Auto zurück. Auf der Forststraße fällt mir dann ein, dass meine Felle dringend eine Wachsbehandlung benötigen. Dick stollt der weiche Schnee an. Lenia kämpft mit ihren Skistiefeln und den nicht gerade leichten Skier.

Bei der netten Jagdhütte kommen die beiden Jungens nach, Lenia macht es sich derweil unterwegs bequem und wartet auf uns.

Jagdhütte
Jagdhütte

Nach der Hütte ist Schluss mit Wald, naja wir sind bis dahin auch schon über 900 Hm hochgeklettert. Mal schauen was die nächsten 700 bereithalten. Zu viert geht es jetzt recht zügig weiter. Schon jetzt wird klar, dass die Abfahrt vermutlich auch nicht die genussreichste des Winters wird. Zum Glück bleiben wir zwar von Plattenpulver verschont, allerdings finden wir fast jede andere Form von Schnee vor.

Aufstieg
Aufstieg

Auf das ursprüngliche Ziel, das Dürrkarhorn, verzichten wir, da wir dazu eine sonnenbeschienen Steilrinne hoch müssten. Das gehört genau zum im LLB genannten Gefahrenbereich. So entschließen wir uns auf 2.300m zur Umkehr.

Windböe
Windböe
Kurz vor dem Umkehrpunkt
Kurz vor dem Umkehrpunkt
Dominik
Dominik

Die Befürchtungen bezüglich der Schneebeschaffenheit bewahrheiten sich. Im freien Gelände geht es noch einigermaßen, allerdings wird die Waldabfahrt zur echten Plage. Alle sind froh heil auf dem Forstweg angelangt zu sein. Leider hält dieser auch noch einige Überraschungen bereit. Anstatt sich gleichmäßig ins Tal zu schlängeln, wartet er mit einigen Gegenanstiegen auf. Nicht schlimm, aber nervig.   Am Ende bleibt dann die Entscheidung, direkt Richtung Auto mit den Skiern zu laufen oder zuerst in die andere Richtung zur Bundesstraße und dann mit viel Glück per Autostopp zurück zum Parkplatz. Wir nehmen die erste Variante. Paddo und ich spuren also entlang der Saalach, der Rest macht sich auf Richtung Wirtshaus in Weißbach. Zu guter Letzt muss noch ein Bach überquert werden. Im Anschluss mag die Dynafitbindung nimmer so recht. Oh man jetzt reicht’s aber. Insgesamt sind wir acht Stunden unterwegs.

Jetzt wissen wir warum die Tour in keinem Führer steht. Bleibt als Fazit, dass wir eine schöne Konditionseinheit gemacht haben.

Alle Bilder gibt’s hier

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