Wie kann man nur so blöd sein und für die steilen Rinnen im Griesner Kar die Telemarker mit der Cobra R8 einpacken. Nicht nur, dass die Teile inklusive Schuhen sauschwer sind, auch die Spitzkehren sind mit dieser Bindung alles andere als ein Spaß.  So würge ich mich vor den Augen zahlreicher Schaulustiger halt um jedes Eck. Mal kommt der Ski hinter dem Anderen wieder zum Vorschein, mal gräbt er sich in den Schnee ein. Aber wer cool sein will, muss halt so manches in Kauf nehmen.

Griesener Kar
Griesener Kar

Bei besten Bedingungen starten wir, nicht ganz alleine, von der Griesener Alm durch das Große Griesener Tor zur Fritz-Pflaum-Hütte. Vom ursprünglichen Plan, zum Schönwetterfensterl hinaufzusteigen, weichen wir aus den oben genannten Gründen bald ab und machen uns auf den Weg zum kleinen Törl (2.095m). Den unteren Teil hat schon die Sonne erwischt, die Felle stollen an, trotzdem kommen wir unaufhaltsam der Scharte immer näher. Kurz unterhalb machen wir unser Skidepot und erklimmen die letzten Meter zu Fuß.

Aufstieg zum kleinen Törl
Aufstieg zum kleinen Törl

Hier oben sitzt man wie auf einem Balkon, mit Blick auf den Alpenhauptkamm. Von den Hohen Tauern schweift der Blick bis weit nach Westen. Vor uns liegen die Skigebiete von Kitzbühel und Ellmau. Nach der Rast geht’s wieder runter. Ups, nach drei Schwüngen verabschiedet sich ein Ski und rauscht davon. Schade um den schönen Hang. Zum Glück fängt er sich und ich hab dann doch noch ein paar Meter Abfahrt.

Im Talboden angekommen heißt es noch Mal Felle raus und die nächste Scharte anvisieren. Susanne fährt in Richtung Hütte weiter und wartet unterhalb des Kleinen Kaisers. Am Anfang geht’s recht schnell wieder hinauf, allerdings steilt das Gelände immer weiter auf und das mit den Kehren wird auch nicht besser. Also heißt es kurz oberhalb des Felsriegels wieder Skier runter und den Rest zur Regalpscharte (2.170m) geht es weiter zu Fuß.

Runter gehts!
Runter geht's!

Für die Abfahrt habe ich mir schon im Aufstieg ein noch unverspurtes Fleckchen ausgesucht und so wird das Ganze auch zum vollen Genuss.

Der Rest der Abfahrt geht auch noch gemütlich dem Tale entgegen. Bis auf ein paar Stellen im Wald kommen wir auch fast bis zum wohlverdienten Bier auf unseren Skiern.

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