Und noch einmal geht es über den Brenner nach Süden. Und wieder biegen wir ins Pustertal ab und beziehen Quartier in Prags. Dieses Mal im ebenfalls empfehlenswerten Tuscherhof. Dieses Mal waren Ralf und Jürgen die Initiatoren, ich habe mich quasi nur um die Unterkunft und Koordination gekümmert. Ralf kennt das Skigebiet rund um Sella und Pordio wie seine Westentasche. Allein in diesem Winter hat er schon 12 Tage hier verbracht. Dass es sich um einen außerordentlich schneereichen Winter in den Dolomiten handelt, muss ich glaub ich nicht mehr erwähnen. So gibt es eine klare Arbeitsteilung: Samstag gibt es ein paar Rinnenklassiker und viele Pistenkilometer, Sonntag einen Skitourenklassiker.

Canale Joel und Canale Holzer
Canale Joel und Canale Holzer

Fangen wir mit dem Samstag an:

Wir starten am Falzaregopass. 11 km hinab nach Armentarola und ab in die Sellaronda. Wir wollen zum Pordio. Der viele Schnee hat durch eine Lawine die Runde im Uhrzeigersinn unpassierbar gemacht, so gehts Richtung Langkofel. Vergnügt düsen wir durch das herrliche Ambiente zwischen Langkofelscharte und Steinerner Stadt. Als wir kurz nach Mittag am Pordiopass ankommen, brennen die Oberschenkel schon leicht. Aber alles ist vergessen, als wir am Einstieg zu den Rinnen stehen.  Als erstes, quasi zum Warmfahren und bevor die Südwest-Exposition zum Problem wird, geht’s in den Canal Joel. Allein die Einfahrt ist schon spektakulär. Den Poserturn am Einstieg sparen wir uns und an der Engstelle unter dem Wasserfall geht es ohne Rutschen kaum. Gleich noch Mal rauf. Oben gibt es dann die erste Pause: Schnell Flüssigkeits- und Kohlehydratspeicher auffüllen. Die zweite Rinne des Tages ist auch ein Klassiker: Canale Holzer. Ein Extremklassiker, die steilste Stelle gut 50° steil. Die Verhältnisse in diesem Jahr erleichtern aber die Befahrung. Normalerweise ist in etwa der Mitte eine Abseilstelle. Davon ist aktuell nichts zu sehen. Allmählich werden die Beine aber echt schwer. Aber der Skitag ist noch nicht zu Ende. Wir müssen noch zurück bis Armentarola. Davor gibt es aber noch die verdiente Pause auf dem Rifugio Pralongia.

Auch am Sonntag gibt es einen Extremklassiker: Die Cristalloscharte.

Monte Cristallo
Monte Cristallo

Schon der Start ist landschaftlich beeindruckend. Die Steilstelle ist auch durch die Schneemenge deutlich entschärft. Hier lässt sich bei eisigen Verhältnissen viel Zeit verlieren. Heute geht es in ein paar Minuten zu Fuß über das steilste Stück hinauf. Von nun an hat man das Ziel ständig vor Augen, gemächlich, immer noch mit schweren Beinen, nähern wir uns der Scharte. Wir genießen die Pause in der Sonne mit herrlicher Aussicht.

Steilstufe
Steilstufe

Mit ein bisserl Blick fürs Gelände finden wir selbst im zerfahrenen Gelände noch ein paar Flecken Pulverschnee. Unten wird es dann schon Firn. Bei einem kühlen Bier blicken wir noch einmal alle zurück auf ein gelungenes Wochenende.

Cristalloscharte
Cristalloscharte

Dolomitisuperski